Zurück zur ÜbersichtDie Stimm-abgabe ist beendet.


Ein Antrag mit Hindernissen

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Mein Verlobter und ich haben uns bei einem Polizeieinsatz kennengelernt. Ich war als Polizistin bei einem Notfall mit verschlossener Tür eingesetzt und wir riefen die Feuerwehr hinzu, zwecks Türöffnung. Nach dem Einsatz kam ich mit dem Wehrführer ins Gespräch und so entwickelt sich alles weiter.

Am 26.09.2024 hatte mein (jetzt) Verlobter dann geplant, mir einen Heiratsantrag an dem Ort zu machen, an dem wir uns kennengelernt hatten (bzw. direkt daneben, in einer als Ferienwohnung vermietbaren Mühle). Um das Kennenlernen hierbei nicht außer Acht zu lassen, hatte er mit meiner Chefin und meinem Kollegen abgemacht, dass ein Einsatz fingiert wird und wir kurz vor Feierabend an der Mühle vorbeikommen müssen.

Nun hatten sich leider auch Demonstranten den 26.09.2024 als perfekten Tag rausgesucht, eine spontane Blockade einer Baustelle durchzuführen. Somit befand ich mich zum Zeitpunkt meines eigentlichen Feierabends um 12:00 Uhr nicht in der Mühle, sondern auf der Baustelle im Einsatz.

Während mein Verlobter immer nervöser wurde und in regelmäßigem Austausch mit meinem Kollegen war, wurde ich einfach nur immer genervter, da es viel regnete und die Demonstranten absolut nicht mit sich reden ließen. Völlig durchnässt, hungrig und genervt durften wir dann gegen 19:30 Uhr (statt um 12:00 Uhr) Feierabend machen.

Auf dem Rückweg zur Wache klingelte plötzlich das Handy meines Kollegen. Er versuchte mir dann schonend beizubringen, dass wir das schnellste Fahrzeug für einen Einsatz bei der Mühle sein sollen, da soll jemand gerade einbrechen. Ich dachte mir, der Tag kann eh nicht mehr nerviger werden, dann fahren wir den Einsatz fix auch noch.

An der Mühle angekommen, steckte ein Schlüssel. Mein Kollege wollte direkt, dass ich in die Mühle reingehe. Das entspricht so natürlich nicht unserer normaler Vorgehensweise, also verneinte ich dies. So ging er einfach hinein und mir blieb nichts anders übrig, als ihm zu folgen.

Die Treppe in der Mühle war geschmückt mit Rosenblättern, die einen von Teelichtern gesäumtem Weg nach oben formten.

Ich sagte nur zu meinem Kollegen: „Oh, irgendjemandem ruinieren wir jetzt den romantischen Abend.“ Dass das alles für mich war, konnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen.

Ich rief in die Mühle, dass sollte jemand da sein, die Person runter kommen solle. Von oben rief jemand hinab, dass ich doch hochkommen solle.

Mein Kollege bekam schon Panik, dass die Stimme nicht verstellt wurde, ich habe meinen Verlobten allerdings nicht erkannt.

Mein Kollege schob mich die Treppe hoch und ich war schon verärgert, dass er mich jetzt hier einfach vorschiebt, bis mein Verlobter von oben herunterguckte.

Ich äußerte nur: „Was machst du hier?, völlig perplex. Ich bin dann noch eine weitere Treppe hochgegangen und dann kam auch schon sein Kniefall.

8 Stunden später als geplant, hat dann doch noch alles geklappt und mein nerviger Tag hatte einen traumhaften Abschluss. 

", Freya F.