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Romantik auf zwei Rädern-mit 50ccm von München nach Sizilien

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Nach 5 1/2 gemeinsamen Jahren, etlichen Abenteuern und ganz vielen Erinnerungen war es Zeit für etwas ganz Besonderes. Und was könnte besonderer sein, als ein Heiratsantrag am Ende einer Reise, die uns nicht nur geografisch in die Ferne führte, sondern uns auch im Herzen und im Leben noch näher zueinander brachte.

Und so planten wir unser größtes Abenteuer - mit einem 50 ccm Roller von München nach Sizilien. Was mit einer spontanen Idee bei einem Glas Wein begann, endete im späten Sommer mit dem Beginn unserer Reise. Von München aus ging es über Murnau, den Brennerpass und Bozen durch die malerischen Landschaften Norditaliens. Von dem zwischenzeitlich schlechten Wetter ließen wir uns nicht unterkriegen und genossen gutes Essen, wunderschöne Plätze und vor allem die Langsamkeit des Reisens, wodurch wir an Orte kamen, die wir so nie besucht hätten. Nachdem uns das gute Wetter in Höhe des Gardasees ein zweites Mal verlassen hatte, mussten wir erneut eine Zwangspause einlegen und unsere Route umplanen. Anstatt den berühmten „Stiefel“ weiter auf zwei Rädern zu erkunden, hieß es „Ab auf die Fähre“. Daher ging es nun über Parma an den Hafen von Livorno. Doch bis wir dort ankamen, mussten wir einige Espresso Pausen einlegen und die kurzen Momente ohne Regen nutzen. In Livorno angekommen ging es auf die Fähre in Richtung Insel. Nach einer unruhigen Nacht mit zwei Stunden Schlaf kamen wir nach 19 1/2 Stunden endlich in Palermo an. Die Insel begrüßte uns mit bestem Wetter, sodass wir die letzten 250 km angehen konnten. Über die holprigen Straßen von Sizilien ging es über den Ätna durch den schönsten Naturpark an die Ostseite bis zu einem kleinen Dorf in der Nähe von Taormina - ein Ort, der für uns zwei mehr als nur ein Reiseziel ist. Ein zweites Zuhause voller Erinnerungen, Erlebnissen und italienischer Lebensfreude. 

Am letzten Abend unserer Reise packte ich eine Tasche mit einer guten Flasche Wein und dem heimlich selbstgeschmiedeten Ring - monatelang vorbereitet und während der ganzen Reise sicher versteckt.. in der Werkzeugtasche der Vespa. Pünktlich zum Sonnenuntergang machten wir uns zu Fuß auf den Weg zu einer kleinen Aussichtsplattform, mit Blick auf den Ätna, die Küste von Kalabrien und das offene Meer. Mit jeder Sekunde, in der die Sonne ein Stückchen mehr unterging, stieg meine Nervosität und nun stellte ich ihr die Frage aler Fragen.

Und sie hat JA gesagt. 

In der warmen Abendluft, auf unserer kleinen Vespa, fuhren wir zurück ins Dorf - verliebt, verlobt und voller Vorfreude auf alles, was kommt. Und wie es ich gehört ließen wir den Abend auf italienische Art mit einer Pizza, einem Glas Wein und natürlich mit einem breiten Grinsen ausklingen.

", Tobias W.