Im Juni waren wir auf Korfu – Sonne, Meer, einfach Urlaubsfeeling pur. Ich hatte keine Ahnung, dass er schon seit Tagen etwas plante. Für mich war das einfach ein schöner Urlaub, Zeit zu zweit, ganz entspannt. Für ihn war es wohl eine kleine Mission.
Eines Abends meinte er, wir könnten uns den Sonnenuntergang anschauen. Ich fand die Idee schön, dachte aber nichts weiter dabei. Als wir dort ankamen, war die Sonne allerdings noch ziemlich weit oben – vom Sonnenuntergang keine Spur. Wir wären fast zwei Stunden zu früh gewesen. Ich fand das gar nicht schlimm, aber er war total unruhig und wollte plötzlich weiter. Ich wunderte mich ein bisschen, aber na gut – ich ließ mich einfach treiben.
Dann fuhren wir zu einer alten Burgruine, mit einem unglaublichen Blick über das Meer. Der Himmel wurde langsam gold-orange, und ich dachte mir, wow, wie schön. Ich hatte keine Ahnung, dass das eigentlich sein „Plan B“ war. Aber auch dort war es ihm nicht recht – zu viele Menschen, zu viel Trubel, einfach nicht der richtige Moment. Ich merkte, dass er irgendwie angespannt war, aber ich dachte, er sei einfach müde oder hungrig.
Am nächsten Tag haben wir dann ein Boot gemietet. Das war einfach traumhaft – blauer Himmel, glasklares Wasser, Sonne im Gesicht. Wir fuhren einfach drauflos, hielten hier und da an, sprangen ins Meer, lachten viel. Es war so ein richtiger Glückstag.
Irgendwann, mitten auf dem offenen Meer, stoppte er plötzlich das Boot. Ich war etwas überrascht und fragte, was los sei. Er sah mich an – und ich merkte sofort, dass irgendetwas anders war. Dann holte er einen kleinen, gefalteten Brief hervor.
Ich las seine Worte – von unserer gemeinsamen Zeit, von allem, was wir erlebt hatten, und davon, was er sich für unsere Zukunft wünschte. Ich war total gerührt. Und als ich aufblickte, kniete er plötzlich vor mir. Auf dem Boot. Mitten auf dem Meer. Und fragte mich, ob ich seine Frau werden möchte.
Ich glaube, ich habe zuerst gelacht, dann geweint und dann einfach nur „Ja“ gesagt. Es war so echt, so schön, so wir. Kein perfektes Setting, keine große Bühne – einfach dieser Moment, mitten im blauen Nichts, nur wir zwei und das Meer.
Den Rest des Tages sind wir weiter herumgefahren, haben an kleinen Buchten angehalten, sind schwimmen gegangen und konnten beide gar nicht aufhören zu grinsen. Abends waren wir dann noch richtig schön griechisch essen – mit Kerzenlicht, gutem Wein und dem Gefühl, dass dieser Tag einfach nicht hätte schöner sein können.
Und wenn ich heute daran denke, dann muss ich immer noch lächeln. Weil alles, was anfangs nicht „nach Plan“ lief, am Ende genau richtig war.
", Sarah Z.