Von Friseur-Fiaskos, flatternden Nerven bis hin zu türkisfarbenen Wasser, Rosenblättern und einem Antrag, der mein Herz für immer veränderte… ❤️
Wir waren im Urlaub – zuerst eine Woche in Cancún: Sonne, Meer, Traumstrände… eigentlich der perfekte Ort für den Antrag, oder? Ich war fest überzeugt: Wenn es passiert, dann hier. Ich meine, hallo? Türkises Wasser, Sonnenuntergang, barfuß im Sand – das schreit doch nach Verlobung! ????
Aber nein. Er hatte andere Pläne. Und zwar bessere.
Nach der Woche Paradies ging’s weiter in seine Heimat – nach Veracruz. Kaum dort angekommen, sagte er am Samstagabend ganz beiläufig:
„Du brauchst am Dienstag ein schönes Outfit. Wir sind auf dem Geburtstag meines Patenonkels eingeladen.“
Klang ganz harmlos. Aber in Mexiko ist „Patenonkel“ offenbar eine große Sache – also nahm ich das ernst.
Und so begann unser kleines Abenteuer: Die Suche nach dem perfekten Kleid.
Wir – also er, seine Mama, sein Papa und ich – fuhren durch gefühlt ganz Veracruz. Unzählige Malls und Umkleidekabinen, tausend Meinungen. Ich war kurz davor aufzugeben. Aber seine Mama (die natürlich längst eingeweiht war ????) blieb geduldig, liebevoll, hat mich aufgebaut, gelacht, beraten. Und schließlich – endlich – fand ich ein Kleid, mit dem ich so semi-happy war. Es war okay. Kein Wow, aber tragbar.
Und dann, als wäre der Shopping-Marathon nicht genug gewesen, kam der nächste Satz:
„Willst du deine Haare beim Friseur machen lassen?“
Da wurde ich stutzig. Geburtstag hin oder her – Haare stylen? Ich sagte ja, aber innerlich war ich schon im Verdacht-Modus. ????
Also saß ich am Dienstagmorgen beim Friseur. Er übersetzte für mich, dass ich leichte Wellen wollte – was sich anscheinend schwieriger erklären ließ, als gedacht. ????
Das Ergebnis war… okay. Bis wir rauskamen. Feuchtigkeit 100 % – Frisur 0 %. Meine Haare machten, was sie wollten. Ich war kurz davor zu heulen.
Seine Mama sah mich nur an, lächelte wissend und sagte:
„Du bist nicht happy, oder?“
Ich: „Nein.“
Sie: Telefon in die Hand, neuen Friseur klargemacht, diesmal mit genauer Erklärung.
Zwei Stunden später saß ich wieder auf dem Stuhl, anderer Friseur – und diesmal: Perfekt. Meine Haare waren ein Traum. Ich war glücklich, bereit – und (immer noch) ahnungsvoll.
Dann war es endlich Dienstagabend. Ich in meinem Kleid, er schick und auffällig nervös. Seine Eltern sagten plötzlich:
„Wir kommen später nach, wir müssen noch was erledigen.“
Aha. Spätestens da wusste ich: Da stimmt was nicht. Mein Herz klopfte, mein Kopf spielte alle Szenarien durch.
Wir fuhren los – zu einer wunderschönen Hotelanlage. Er hielt mir (wie immer) die Tür auf, aber diesmal fühlte sich alles anders an. Die Luft vibrierte vor Aufregung.
In der Lobby kam eine Mitarbeiterin auf uns zu, strahlte und sagte:
„Hiii, ich habe euch schon erwartet!“
Ich war verwirrt. Erwartet? Uns?
Er grinste nur und sagte:
„Tengo una sorpresa.“ – Ich habe eine Überraschung für dich.
In dem Moment war’s klar: Es passiert.
Und gleichzeitig raste mein Herz so sehr, dass ich kaum atmen konnte.
Dann verband er mir die Augen. Ich hörte das Meer, spürte den Wind, seine Hand in meiner. Jeder Schritt fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Ich war nervös, aufgeregt, glücklich – alles gleichzeitig.
Als wir endlich stehen blieben, nahm er mir die Augenbinde ab – und ich konnte kaum glauben, was ich sah:
Vor mir stand ein kleiner Pavillon, umgeben von Rosen und Kerzen. Direkt am Meer. Der Himmel färbte sich golden, die Wellen rauschten leise – es war einfach magisch.
Er nahm mich in den Arm, drehte mich zum Meer und sagte:
„Schau mal, ich habe uns ein Abendessen hier am Strand organisiert.“
In dem Moment dachte ich wirklich, das wäre die Überraschung. Was ich nicht wusste:
Hinter uns stand eine Kamera. Über uns flog eine Drohne. Und etwas weiter hinten – seine Eltern. Alle hielten diesen Moment fest.
Dann drehte er mich wieder zu sich, sah mir in die Augen, ging auf die Knie – und wir beide begannen zu weinen.
„¿Quieres casarte conmigo?“
Ich brachte kaum ein Wort raus. Nur ein leises, zittriges, aber ehrliches: „Ja.“ ????
In dem Moment brach hinter uns Applaus los – vom Pool, von Fremden, von seinen Eltern. Überall Jubel, Lachen, Tränen. Es war, als wäre die ganze Welt kurz stehen geblieben, um uns zuzusehen.
Danach machten wir Fotos, gingen Hand in Hand am Strand entlang, lachten, küssten uns, und genossen das Dinner direkt am Meer – Kerzenlicht, Wellenrauschen, Rosenblätter überall.
Später blieben wir im Hotel – glücklich, verliebt, völlig überwältigt.
Und das Schönste: Er hatte alles festhalten lassen. Kamera, Drohne, Fotos – vom Moment, in dem er mir die Augen verband, bis zu meinem „Ja“.
Als ich das Video später sah, war klar:
Das war kein einfacher Antrag. Das war unser Märchen.
Er hat all meine Wünsche übertroffen – und mein Herz gleich mit.
", Lisa W.