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Unsere französische Achterbahn

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Mein Mann kann unglaublich vieles gut. Nur planen ist einfach nicht sein Ding.
Und deshalb beschreibt „unglaublich überrascht sein“ bei weitem nicht, wie ich mich gefühlt habe, als er plötzlich ein ganzes Wochenende in Paris organisiert hat, und zwar für den Antrag.

Bevor jetzt jemand sagt, Paris sei einfach ein Klischee: Für uns hatte die Stadt schon immer eine besondere Bedeutung. In unserer, bis dahin, sechsjährigen Fernbeziehung war Paris mehrmals unser Treffpunkt. Es gab sogar kleine Traditionen, wie zum Beispiel jedes Mal dasselbe Foto vor dem Sacré-Cœur nachzustellen.

Don’t worry, es ist keine Fernbeziehung mehr. Endlich, im Jahr 2022, nach mehreren Jahren auf Distanz, haben wir es geschafft, unser gemeinsames Zuhause in einer neuen Stadt zu finden.

Aber zurück zur Story. Fast forward zu Oktober 2024:
Ich wache auf und finde einen kleinen Zettel auf dem Tisch. Darauf steht: „Wie wäre es, wenn du dir dieses Wochenende freilässt?“
Mein erster Gedanke war natürlich: Oh Gott, passiert es jetzt?

Am nächsten Morgen geht die Geschichte weiter. Noch ein Zettel, diesmal mit einem kleinen Eiffelturm darauf gemalt und der Nachricht: „Pack deine Sachen!“

Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass es das absolut schönste Wochenende meines Lebens war. Er hatte wirklich an alles gedacht. Wir kamen am Samstag an, hatten ein wunderschönes Hotel, tolle Restaurants und einfach unglaublich viel Spaß. Am Sonntag dann ein ähnliches Programm, wenn nicht sogar noch schöner.

Irgendwann am Abend schlug er vor, unser typisches Foto vor dem Sacré-Cœur nachzumachen. Als wir dort ankamen, fand gerade ein Straßenkonzert statt. So viel Energie, so viel Freude, es war einfach magisch. Auch wenn wir unser Bild nicht nachmachen konnten, war der Tag, unser letzter in Paris, endete mit einem Abendessen in meinem Lieblingsrestaurant.

Aber wie ihr wahrscheinlich schon merkt: Bis dahin gab es keinen Antrag.
Irgendwann am Sonntagabend habe ich mich selbst überredet, dass der Antrag wohl doch nicht kommt. Vielleicht wollte er mir einfach nur eine Freude machen und mich mit einem schönen Trip überraschen. Also bin ich schlafen gegangen.

Und dann, am Montagmorgen um 6:30 Uhr, werde ich geweckt, von einem komplett angezogenen, fertigen Freund, der sonst im Urlaub immer bis 10 Uhr schläft.

Meine erste Frage: „Konntest du nicht schlafen?“
Er: „Nein, konnte ich nicht.“
Ich: „Wegen mir?“
Er: „Hm, sagen wir mal ja… Es ist Zeit für eine Überraschung. Du wirst schon sehen.“

Also liefen wir um sieben Uhr morgens durch ein fast menschenleeres Paris. Niemand war unterwegs, und der Sacré-Cœur lag ganz still vor uns. Es war wirklich wunderschön.
Und dann kam die Überraschung: „Sollen wir das Foto bisschen anders nachmachen?“. Gefolgt von ihm, wie er sich hinkniete und die berühmte Frage stellte: „Willst du mich heiraten?“

PS: Der arme Mann hat den ganzen Sonntag den Ring durch ganz Paris getragen, weil er den Antrag eigentlich schon am Abend machen wollte. Das Straßenkonzert, das für mich der schönste Zufall überhaupt war, war für ihn wohl das reinste Nervenchaos. Aber genau das macht die Geschichte so besonders. Es war eine echte Achterbahnfahrt voller Liebe, Spannung und einem Happy End mitten in Paris. ❤️

", Valerie S.