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Bergauf am meckern, bergab verlobt

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Im Mai dieses Jahres haben mein Verlobter und ich uns eine kleine Auszeit gegönnt – zusammen mit unseren zwei Shiba-Inu-Hündinnen ging’s ins wunderschöne Südtirol. Ein paar Tage ruhe, gutes Essen, Berge, ein bisschen Wellness und einfach mal raus aus dem Alltag. Wir hatten uns ein traumhaftes Hotel ausgesucht und wollten die Zeit so richtig genießen – Wandern in den Dolomiten, ein Abstecher an den Gardasee - Dolce Vita eben genießen!

Der „Tag der Tage“ fing aber alles andere als romantisch an. Eigentlich wollten wir die berühmten Drei Zinnen erwandern, dies war schon super lange auf meiner Wunschliste der Dinge, die ich gerne tun wöllte. – Aber es lag leider noch zu viel Schnee auf den Bergen und einige Wanderwege drum herum waren noch gesperrt. Also entschied sich mein Herzmann spontan für einen anderen Gipfel in der Nähe, der aber den Ausblick auf die drei Zinnen bot.

Das Wetter war so lala – nicht kalt, nicht warm, etwas bewölkt – und ehrlich gesagt war ich an dem Tag irgendwie nicht in Wanderlaune. Ich war ein bisschen enttäuscht, denn ich hatte mich den ganzen Urlaub auf diese Wanderung um die drei Zinnen gefreut.

Ich stieg also eher so halb motiviert aus dem Auto und dachte mir nur: Na gut, los geht’s eben.

Der Weg war wunderschön, wirklich – aber Nami & Nori hatten absolut keine Lust auf ordentliches Fußlaufen. Die Schleppleinen verhedderten sich ständig, und nach 30 Minuten war ich schon leicht angenervt, da sie lieber Schnüffeln wollten als Strecke zurücklegen. Ich glaube, das verstehen nur andere Hundeeltern. :D Dazu kam das ewige An- und Ausziehen, weil das Wetter alle paar Minuten wechselte. Und dann dieser Anstieg! Ich bin ja absolut kein Fan von steilen Wegen – ich mag’s flach, gemütlich, mit Aussicht. (Will aber trotzdem ganz weit oben sein ;D) Aber da stapften wir also bergauf, mein Freund bester Laune, ich leicht am Verzweifeln. Und natürlich fand er es furchtbar amüsant, wie sehr mich das alles aufregte. – dieses Leinenchaos trifft auf Höhenmeter. Normalerweise bin ich nicht so eine Quengelliese wie an diesem Tag, aber irgendwie war es das Gesamtpaket.

Oben auf dem Strudelkopf angekommen, war ich fix und fertig – aber die Aussicht hat alles entschädigt. Weit und breit niemand außer uns, vereinzelt mal ein paar andere Wander, die aber relativ schnell wieder abstiegen.

Die Berge in ihrer ganzen Pracht, die Hunde endlich ruhig und wir packten unser kleines Picknick aus. Der letzte Anstieg war für mich echt "steil" und war froh oben zu sein, ich genoss einfach diesen Moment sehr. Nur wir vier beim Pickniken.

Vor dem Abstieg wollten wir noch ein Foto am Gipfelkreuz machen. Das taten wir. Ich stand da, machte ein paar letzte Bilder vom Panorama während der Herzmann unsere Sachen einpackte, als er plötzlich meinte: „Ich wollte dich noch was fragen.“
Ich, weiterhin mit dem Handy in der Hand: „Ja, sprich ruhig.“, hab ja absolut gar nichts geaht & schoss weiter mein Foto.
Er: „Nein, du musst dich umdrehen.“
Ich hab mir irgendwie gar nichts dabei gedacht.. 

Ich dreh mich also um – und da kniet er tatsächlich vor mir mit einem Ringschächtelchen in der Hand und der Leine unserr beiden Hunde in der andern Hand. Und ich? Komplett überfordert. Ich hatte null Ahnung, was er vorhatte. Wir sind schon ein paar Jahre zusammen, und klar, irgendwann würde der Antrag kommen – aber ich hatte wirklich nie damit gerechnet. Zu keiner Zeit hatte ich gedacht es könnte bald soweit sein. 

Mir wurde vor Freude ganz schwindlig, ich konnte gar nichts sagen – ich hatte einfach nur einen Blackout, mein Herz schlug so wild und in meinem Kopf drehte sich alles. Er sprach ein paar Worte und ich muss ehrlich gestehen, dass ich mich nicht erinnern kann was er gesagt hatte, denn in meinem Kopf war absolutes Chaos. Wie gesagt - Ich habe 0,0 mit einem Antrag gerechnet. Ich sah ihn an und merkte plötzlich das sich alles in mir setzte. Ich habe nie Vorstellungen von einem Antrag gehabt. Aber es war perfekt. Wir waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Nur wir zwei bzw. 4 so wie wir eben sind. Er war immer noch auf einem Knie, und meinte grinsend: „Willst du meine Frage vielleicht noch beantworten?“ Und da hab ich dann endlich wieder Worte gefunden – und natürlich Ja! gesagt.

Es war einfach perfekt. Kein großes Publikum, kein Drumherum – nur wir, unsere zwei Fellnasen, die Berge. Ein Antrag in dem Land das wir mit am meisten liebten und tatsächlich auch heiraten wollen.

Beim Abstieg war meine Laune dann übrigens (wie soll es anders sein) viel besser! Wir hielten an den schönsten Spots, riefen unsere Familie an und verkündeten die frohe Nachricht. - Ich glaube, so leichtfüßig bin ich in meinem Leben noch nie einen Berg runtergelaufen. Und diese Wanderung werden wir ganz sicher nie wieder vergessen!

", Celine P.