Es war unser letzter Urlaubstag auf Mallorca – 3½ wundervolle Wochen nur wir drei als Familie, ganz ohne Verwandtschaft. Diese Zeit war einfach schön: mit Ausflügen quer über die Insel im Mietwagen, mit sonnigen Strandtagen und erfrischenden Badepausen. Am Ende des Urlaubs fühlten wir uns erholt, dankbar und voller Energie für das kommende Jahr – für Arbeit und Alltag gleichermaßen.
Als wir besprachen, welche Orte wir in den letzten Tagen noch sehen wollten, stand schnell fest: Unser Sohn wollte im Appartement bleiben, während wir beide den malerischen Ort Artà im Nordosten der Insel besuchen wollten. Artà hat uns schon immer fasziniert, mit seiner beeindruckenden Architektur, den kleinen Lädchen und Ateliers entlang der Hauptstraße, und als Höhepunkt der bezaubernden Kirche Sant Salvador, die hoch oben auf einem Hügel thront und einen atemberaubenden Panoramablick über die Landschaft bietet.
Wir kamen recht spät in Artà an. Der Mann an meiner Seite fragte, ob wir vielleicht noch zur Kirche hinaufgehen sollten. Ich zögerte einen Moment – der Weg war weit, und die Dämmerung setzte bereits ein. Doch es war sein Wunsch, und es war unser letzter Abend in einem unvergesslichen Urlaub. Also sagte ich: „Ja, klar, lass uns gehen – wenn du das möchtest.“
Oben angekommen, genossen wir die Aussicht. Dann meinte er plötzlich: „Schau, die Kirche ist noch offen.“
„Dann lass uns hineingehen“, antwortete ich spontan – und tatsächlich, es war ein kleiner, wundervoller Zufall, dass sie so spät noch geöffnet war.
Drinnen erklang leise Kirchenmusik. Wir waren ganz allein. Die Atmosphäre war still, rein und zugleich tief bewegend. Ich war überwältigt – davon, diesen Ort des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung an unserem letzten Urlaubstag gemeinsam erleben zu dürfen. Ich sagte zu ihm, dass das etwas ganz Besonderes sei, und dass ich glaube, es sei kein Zufall, dass wir gerade in diesem Moment hier waren.
Nach einigen Minuten in dieser feierlichen Stille setzte sich mein Liebster auf eine Bank, nahm meine Hand, umarmte mich und sah mir in die Augen. Dann sagte er leise:
„Ich liebe dich, mein Schatz. Möchtest du mich heiraten?“
Ich konnte nur lächeln und antwortete: „Ja – natürlich!“
Es war einer der schönsten Momente meines Lebens – der Heiratsantrag in einer Kirche, von dem Mann, von dem ich es mir am meisten gewünscht hatte. Später fragte ich ihn, ob es Zufall war, dass er den Antrag gerade dort machte. Er lächelte und sagte:
„Nein – das war ganz bewusst so gewählt.“
", Svitlana U.