Es war an einem schwülheißen Mittwoch im Juni 2024 auf Sardinien. Die Tage zuvor wären mein Freund und ich bei einer abenteuerlichen Wandertour am Capo Testa fast verschollen gegangen, als wir unsere Kletterkünste maßlos überschätzten.
Was sollte uns nun also aufhalten über die wunderschönen Felsformationen Sardiniens zu klettern, um an den abgelegenen Strand „Spiaggio del dottore“ (Echter Geheimtipp) zu gelangen. Richtig! Absolut nichts! Wir, bepackt mit Wanderschuhen, Badehose, Bikini und obligatorischen Sonnenschirm, den wir zwischenzeitig auch als Kletterhilfe zweckentfremdet haben, begaben uns also zuerst einen wild bewachsenen Abhang nach unten zum Meer, um die wunderschöne Aussicht auf die Isola Tavolara zu genießen. Nach abenteuerlichen 30 Minuten Klettern konnten wir so einen wunderschönen Tag am Strand mit kristallklarem Wasser genießen.

Als wir dann am Nachmittag mit Sonnencreme und Sand am ganzen Körper zurück kletterten, musste mein Freund eine kurze Pause machen, um eine Flasche Wasser aus dem Rucksack zu holen. Statt der Flasche holte er jedoch eine kleine Schatulle mit einem Ring aus seinem Rucksack und hielt in absoluter Einsamkeit und mit zitternden Händen um meine Hand an. Ich wäre fast von den Granitsteinen ins Wasser gerutscht, weil ich wirklich nicht damit gerechnet habe und in meinem Leben glaube ich selten verschwitzter und dreckiger war als an diesem Tag! Ich werde diesen wunderschönen Moment aber niemals vergessen. Am Abend haben wir uns im Restaurant erst einmal eine Flasche Champagner bringen lassen und haben auf unser Glück angestoßen.