Ich hatte den perfekten Urlaub geplant: Meine beste Freundin und ich wollten schon seit etlichen Jahren zusammen nach London fahren um die Harry Potter Studios zu besuchen. Unsere Liebsten durften dabei natürlich nicht fehlen. Dieses Jahr hatten wir das endlich in Angriff genommen und eine Woche London gebucht. Ich habe die Planung und Organisation übernommen und uns so ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Doch hätte ich nicht gedacht, dass mein Freund diesen Urlaub alle Highlights unserer Reise in den Schatten stellen würde.
Der Urlaub war fantastisch und London zeigte sich uns für eine späte September-Woche untypisch mit herrlichem Sonnenschein. Wir sahen in den paar Tagen unglaublich viel von der Stadt und fielen jeden Abend erschöpft und mit schmerzenden Füßen ins Bett.
Den Tag vor der Abreise ließ ich bei der Planung recht offen, damit noch Luft für spontane Ideen oder auch einfach mal ein entspannter Tag drin war. An genau diesem Tag gingen wir morgens etwas gemütlich bummeln. Als wir Mittags in einem der unzähligen alten Pubs einkehrten, verkündete meine beste Freundin, dass sie als Dankeschön für die ganze Planung und den gelungenen Urlaub eine Überraschung für mich hätte. Ich solle mir was Schickes anziehen und um 18 Uhr würden wir vom Hotel aus los gehen. Nichtsahnend freute ich mich über diese nette Geste und fragte auch nicht weiter, was für eine Überraschung dies sein sollte.
Unweit des Hotels wurde das Ziel unseres Abends bald klar: Der Skygarden, ein Wolkenkratzer über dessen 35-37ste Etage sich ein Garten erstreckt und welcher einen grandiosen 360 Grad-Blick auf London und die Themse bietet. Oben angekommen führte uns die Kellnerin an dem Garten entlang, bis zu einem kleinen, mit einer Kordel abgetrennten Bereich. Dort befand sich inmitten von Kerzen und unzähligen verstreuten Rosenblättern ein kleiner gedeckter Tisch mit zwei Stuhlen und einer Flasche Sekt. Ungläubig sah ich zu wie die Kellnerin die Kordel entfernte und zur Seite trat. Mein Freund zog mich in die Mitte der Rosenblüten und schon begannen die ersten Tränen vor Freude über meine Wange zu kullern. Als er vor mir auf die Knie ging brachte ich nur noch mit Mühe ein „Ja!“ zwischen meinen Schluchzern hindurch. Zwar sind wir bereits fast 6 Jahre lang zusammen, hatten auch schonmal über das Thema Hochzeit gesprochen, doch mit unseren derzeitigen Plänen was Karriere, Familie und Finanzen angeht, hätte ich noch nicht mit einem Antrag gerechnet.
Wir setzten uns an den Tisch, es wurden zwei weitere Stühle für meine beste Freundin und ihren Freund gebracht, und es vergingen noch ein paar weitere Minuten, bis die letzten Freudestränen versiegten. Wasserfestem Make-up zum Dank sah ich dann auch nicht aus wie ein Panda. Wir ließen den Abend bei kleinen Köstlichkeiten ausklingen, während vor uns die Sonne über London unterging, bis wir über das funkelnde Lichtermeer der nächtlichen Stadt blickten.
", Fiona G.